„Man muss nicht groß sein,
um Großes leisten zu können!“

Mit viel Eigenironie und Ehrlichkeit berichtet Mag. Markus Malle über den Menschen, der hinter dem Posten des Direktors des Wirtschaftsbundes steckt.

Mag. Markus Malle absolvierte die Handelsakademie in Klagenfurt und begann dann ein BWL Studium. Nach diversen beruflichen Tätigkeiten gründete er 2002 sein eigenes Unternehmen MPS consult. Seit 2007 ist er Direktor des Wirtschaftsbundes in Kärnten.

Wer ich bin….

Ein guter Morgen beginnt für mich mit einem guten Frühstück, einer Tageszeitung und dem Lächeln einer schönen Frau.

Am besten entspannen kann ich mich beim Sport

Das schönste an meinem Beruf ist die Möglichkeit selbst gestalten zu können. Das bedeutet mit dem Chef Ziele zu definieren, aber frei zu sein, in der Umsetzung.

Am besten erhole ich mich mit einem Buch und einem Cocktail.

Lebensmotto: Erfolgreich ist, wer umsetzt.

Markus Malle Klagenfurt Kärnten

Wie sind Sie in die Interessenvertretung gekommen?

Malle: Wenn ich an meine Anfänge zurückdenke, so war ich immer schon motiviert etwas für andere zu tun. In der Schule war ich der erste Schulsprecher, der durch eine Direktwahl gewählt wurde. Später wurde ich Landesschulsprecher und stellvertretender Bundesschulsprecher. Somit war ich von klein weg – naja, klein bin ich ja immer noch – also von meiner Jugend an, in der Interessenvertretung tätig.

Wie sahen Ihre beruflichen Anfänge aus?

Malle: Nach meiner Hak-Matura begann ich das BWL-Studium in Klagenfurt. Auch im Studium lag mein Interesse in der Studienvertretung. Diese Linie verfolgte ich weiter, bis ich zum Fakultätsvorsitzenden der BWL und Informatik wurde. Als ich Vater wurde, wurde mir auch klar, dass ich nun die Verantwortung für eine kleine Familie trug und somit gewann auch das Geld verdienen an Priorität. Ich wurde dann ein Jahr lang Organisationsleiter eines Universitätsprojektes. Es galt einen Kongress zu organisieren, bei dem Softwareprogramme, die im akademischen Umfeld in ganz Europa produziert wurden zur Begutachtung standen. Danach war ich sechs Jahre lang Angestellter bei der Styria Medien AG, wo ich Carinthia-online mit aufbauen durfte. Diese Zeit im Medienbusiness erfuhr ich als sehr lehrreich und spannend. 2002 wechselte ich dann in die Unternehmensberatung. Zusammen mit zwei Kollegen gründete ich das Unternehmen MPS consult, mit den Schwerpunkten, Technologie und Marketing.

Wie sind Sie vom selbstständigen Unternehmensberater zum Direktor des Wirtschaftsbundes in Kärnten geworden?

Malle: Interessensvertretung blieb auch während meiner Selbstständigkeit ein Thema. Ich engagierte mich in der Jungen Wirtschaft und wurde zum Landesvorsitzenden gewählt. Mit meinem dortigen Einsatz fiel ich Franz Pacher auf, der mir die Direktorenstelle beim Wirtschaftsbund anbot. Die Entscheidung mein Unternehmen zu verlassen, fiel mir nicht leicht, da es gerade begann richtig ins Laufen zu kommen. Seit 2007 bin ich nun Direktor des Wirtschaftsbundes in Kärnten.

Welche Erfolge konnten Sie in Ihrer Position bereits erzielen?

Malle: Bei den letzten Wirtschaftskammerwahlen konnte mein Team einen Zuwachs von über 8 % verzeichnen. Es war eine spannende Situation für mich, da wir eine andere Form des Wahlkampfes wählten. Wir entschlossen uns auf Plakatwerbung gänzlich zu verzichten und mehr den persönlichen Kontakt zu suchen. Dieser Wahlkampf war für alle deshalb so interessant, weil sich jeder fragte, „was macht der Malle“. Ich bin sehr zufrieden, dass das Konzept und die Arbeit meines Teams so erfolgreich waren.

Wie schwierig war es mit 23 Jahren bereits Vater zu werden?

Malle: Das war ein Einschnitt in meinem Leben, den ich auf keinen Fall missen möchte. Da ich studierte und mir deshalb meine Zeit gut einteilen konnte, blieb ich das erste halbe Jahr bei meinem Sohn zu Hause. Dieser Tatsache verdanke ich es, dass sich dadurch natürlich ein ganz intensives Verhältnis entwickelte. Ein zusätzlicher positiver Effekt war, dass ich durch mein Kind den vielleicht nötigen Ansporn bekam, das Studium schneller zu einem Abschluss zu bringen.

Wie wichtig ist es für Sie eine fundierte Ausbildung genossen zu haben, um beruflich erfolgreich zu sein?

Malle: Das wichtigste ist es meiner Meinung nach, intrinsisch motiviert zu sein. Das bedeutet, sich darüber klar zu werden, was man will und sich dahingehend seine Ziele zu stecken. Studieren ist nicht alles. Viele Leute machen einen tollen Job, auch ohne studiert zu haben. Wir befinden uns in einer Zeit, in der eine gute Ausbildung in vielen Bereichen vorausgesetzt wird, da auch die Anforderungen größer werden. Der Vorteil einer theoretischen Ausbildung liegt darin, dass man Fehler gesagt bekommt, die man in der Praxis sonst erst machen muss. Bildung und Weiterbildung erweitern auch den Horizont, man verharrt somit nicht auf seinem Wissensstand. Ein weiterer Punkt der zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt, ist die Möglichkeit Fehler zu machen.

Wie wurde das Thema Bildung in ihrem Elternhaus gehandhabt?

Malle: Ich stamme aus einer Lehrerfamilie und somit war Bildung immer ein Thema. Als sehr positiv empfand ich den Umgang meiner Eltern mit dem Thema Lernen. Ich wurde nicht zum Lernen, sondern vielmehr zum Wissenserwerb motiviert. Während meiner Schulzeit war ich auch im Theater tätig. Diese Erfahrung war für mich vor allem deshalb so wertvoll, weil ich dadurch lernte wie man sich vor vielen Leuten artikuliert. Selbst heute fällt es mir immer noch leichter, vor einem großen audience zur sprechen, als vor sagen wir mal drei Personen.

War dann Schauspielerei nie eine Berufsoption?

Malle: Ich war immer schon wirtschaftlich interessiert. Das Theater bleibt Teil meines Lebens, denn ich bin heute noch als Obmann der neuen Bühne Villach tätig. Ich hebe mir meine Schauspielambitionen für die Pension auf.

Was ist der Wirtschaftsbund?

Malle: Der Wirtschaftsbund ist die größte Vereinigung für selbstständig denkende Menschen. Das bedeutet aber nicht, dass er sich nicht auch für andere Berufsgruppen einsetzt. Die Unterstützung von Unternehmern ist deshalb von solcher Wichtigkeit, weil sie diejenigen sind, die das alleinige Risiko und die Verantwortung für ihre Angestellten tragen. Besonders am Herzen liegen uns die Klein- und Mittelbetriebe. Für sie ist es sehr aufwendig neue Mitarbeiter zu suchen, deshalb versuchen sie, Angestellte auch in Krisenzeiten möglichst lange zu binden. Deshalb möchte der Wirtschaftsbund genau diese Leute stärker unterstützen.

Was macht eine erfolgreiche Selbstständigkeit aus?

Malle: Für mich persönlich ist eine konkrete Zielsetzung essentiell. Um sich in der jeweiligen Branche zu etablieren, muss man viel Kraft, Zeit und Energie aufwenden. Dazu zählt auch, dass man Privatzeit opfert. Es ist ein Umdenken in der Arbeitsmentalität gefragt, denn ein Selbstständiger arbeitet wenn es notwendig ist. Dies impliziert auch viel Toleranz Seitens des Partners. Ein Punkt, der meiner Meinung nach nicht unterschätzt werden darf, ist der natürliche Instinkt für den Erfolg einer Geschäftsidee. Damit meine ich, dass eine gute Idee auch dann versagen kann, wenn sie zu früh oder umgekehrt zu spät auf den Markt kommt. Timing ist somit ein wichtiger Faktor.

Welche wirtschaftlichen Kriterien sind dabei zu beachten?

Malle: Das bisher erwähnte, zähle ich zur Kategorie Bauchgefühl. Natürlich gibt es auch wirtschaftliche Kriterien, die eine erfolgreiche Selbstständigkeit ausmachen. Wichtig ist eine fundierte Planung des Unternehmens. Ein weiterer Punkt ist eine genaue Zielgruppenanalyse. Warum viele Unternehmen scheitern, ist meiner Meinung nach das Missachten eines roulierenden Businessplans. Das bedeutet, der Plan gehört ständig innoviert. Was man bei seiner Planung auf keinen Fall vergessen darf, ist Geld zur Seite zu legen.

Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?

Malle: Ich selbst sehe mich als sehr fordernden, aber auch unterstützenden Chef. Ein Charakteristikum für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Team ist Offenheit. Ich kann aber durchaus auch autoritär agieren, vor allem bin ich pitzelig bei gewissen Dingen. So sind für mich Pünktlichkeit und Höflichkeit wichtige Faktoren im Umgang miteinander. Dennoch bin ich mir auch meiner Vorbildfunktion als Vorgesetzter bewusst. Ich kann nicht etwas von meinen Mitarbeitern verlangen, dass ich nicht selbst beherzige. Ich fordere viel von meinen Leuten, aber auch nur deshalb, weil ich selbst gewillt bin, viel zu leisten.

Sie sind auch Lektor an der Alpen Adria Universität Klagenfurt. Wie sieht dort Ihr Tätigkeitsbereich aus?

Malle: Die Arbeit an der Universität macht mir sehr viel Spaß. Ich bin ein Mensch der gerne etwas weiter gibt. Ich veranstalte ein Marketingeinführungsseminar, das die Studierenden mit den Grundlagen der BWL vertraut machen soll. Ich persönlich finde es wichtig einen Praxisbezug herzustellen, um die theoretischen Begrifflichkeiten in ihrem praktischen Nutzen zu zeigen. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass erst die Praxis, Zusammenhänge im theoretischen Wissen verständlich macht. Für mich ist die Zeit an der Uni vergleichbar mit Freizeit, wobei ich mir natürlich über die Ernsthaftigkeit meines dortigen Tuns bewusst bin. Das Vortragen ist eine Quelle aus der ich Kraft schöpfen kann und neue Ideen und Anregungen bekomme. Vor allem die Arbeit mit jungen Menschen ist etwas, dass ich sehr schätze. Ich sehe meine Tätigkeit als Dienst an der Gesellschaft, durch die ich ihr etwas zurückgeben kann.

Was war die größte berufliche Herausforderung, der Sie sich stellten?

Malle: Das war auf jeden Fall die Zeit in der ich mein eigenes Unternehmen hatte. Die Verantwortung dafür zu tragen, genug zu verdienen um die Firma über Wasser halten zu können, war Herausforderung pur. Projektbezogen Geld zu verdienen ist sowieso eine Gratwanderung. Man hat entweder drei Aufträge auf einmal oder gar keinen. Schön ist es, wenn man im Nachhinein betrachtet, eine positive Bilanz ziehen kann und sich die harte, intensive Arbeit gelohnt hat.

Welchen Beruf würden Sie gerne mal für einen Tag ausprobieren?

Malle: Das ist eine schwierige Frage. Ich könnte mir vorstellen Papst zu sein und die erste Amtshandlung wäre es, den Zölibat abzuschaffen.

Wo finden Sie Ihren Ausgleich?

Malle: Eine Erholung vom Alltag finde ich beim Sport. Zu meinen Lieblingsaktivitäten zählen vor allem Joggen, Bergtouren und Schneeschuhtouren. Ich würde mich auch in diesem Bereich als Gratwanderer bezeichnen, denn genauso wie das Auspowern, genieße ich das Faulenzen. So finde ich es ebenso entspannend, auf meiner Couch zu liegen, ein gutes Buch zu lesen und im Idealfall prasselt dabei der Regen auf das Fensterbrett.

Wie stehen Sie zum Begriff Heimat?

Malle: Für mich ist es wichtig eine Heimatverbundenheit zu spüren. Ich denke, dass jedem die Definition selbst obliegt. Der eine sieht die Heimat dort wo die Familie ist und für den anderen ist Heimat wie eine Wurzel im Boden. Mir ist es ein Anliegen zur eigenen Heimat zu stehen. Ich finde es nicht gut, dass viele Politiker sich auf ihre Heimatverbundenheit rühmen, diese jedoch nur dazu nutzen, sich selbst darzustellen. Meiner Meinung nach ist es wichtig, auch etwas für die anderen Menschen zu tun. Ich bin stolz darauf ein Klagenfurter zu sein. Das bedeutet aber nicht, dass ich meinen Blickwinkel nur auf Klagenfurt richte, sondern es impliziert auch mitzudenken, was für Kärnten sinnvoll wäre.

Was würden Sie gerne noch in Ihrem Leben erreichen?

Malle: Ich möchte auf jeden Fall einen Beitrag für meine Heimat leisten, der unser Land wieder in einem positiveren Licht erscheinen lässt. Im Großen und Ganzen glaube ich aber, dass es das schönste und wichtigste im Leben ist, glücklich zu sein. Dabei bin ich davon überzeugt, dass glücklich sein ein Gefühl ist, das von dem eigenen Selbst abhängt.

Was ist Ihre schönste Kindheitserinnerung?

Malle: Es gibt einige schöne Erinnerungen, aber die, die mir spontan einfällt, war im Alter von sieben Jahren, als ich die erste selbst gemachte Hortzeitung in den Händen hielt. Hierbei hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, ich habe etwas selbst geschaffen.

Interview: Sonntag, 26. September 2010

Ergänzung 19.11.2022

Markus Malle, Mag.

 

ÖVP-Clubobmann

geboren am 16.8.1971

verheiratet, 3 Kinder

9020 Klagenfurt am Wörthersee

Volksschule St. Ruprecht/Klagenfurt

Musikgymnasium BRG Viktring

Matura an der BHAK II Klagenfurt

Studium der Angewandten Betriebswirtschaftslehre

2005 bis 2007 Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Kärnten

2005 bis 2015 Ausschussmitglied der Fachgruppe Unternehmensberater & IT der Wirtschaftskammer Kärnten

2008 bis 2014 Vorsitzender Kontrollversammlung der Gebietskrankenkasse Kärnten

2009 bis 2014 stellvertretender Parteiobmann der ÖVP Kärnten

seit 28.3.2013 Landtagsabgeordneter

seit.04.2018 Klubobmann

Ausschuss für Finanzen und Beteiligungsmanagement

Ausschuss für Recht, Verfassung, Immunität, Volksgruppen und Bildung




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