Staatschefs der USA und Chinas sowie Regierungschef von Indien werden auf 1.350 Quadratmetern inmitten eines Meeres mit Plastikmüll als Hauptverursacher präsentiert – Bürgermeister Dovjak will ein deutliches Zeichen setzen.
Kärntens Umwelt-Landesrätin Schaar ruft politische Entscheidungsträger zu einem Umdenken auf – Weltpremiere: Das Kunstwerk erstrahlt bei Nacht
Keutschach am See – Eines der spektakulärsten Kunstobjekte, das jemals im Kampf für Umweltschutz und gegen die drohende Klimakatastrophe realisiert wurde, ist Freitagabend auf dem Pyramidenkogel zwischen dem Wörthersee und dem Keutschacher Seental erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Auf einer Fläche von 1.350 Quadratmetern entstand zu Füßen des weltweit höchsten Holz-Aussichtsturmes ein dreidimensionales Bild, in welchem die Porträts von US-Präsident Donald Trump, des chinesischen Staatschefs Xi Jinping und des indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi als Hauptverursacher der Weltverschmutzung dargestellt werden. Zu Füßen der drei Politiker sieht man ein von Plastik übersätes Meer.
Bei diesem Kunstwerk handelt es nicht nur um das derzeit größte 3D-Bild weltweit, es bietet zudem eine Weltpremiere:
Zum ersten Mal überhaupt ist es gelungen, ein derartiges Bild des Nachts in leuchtenden Farben erstrahlen zu lassen. Als die UV-Lichter erstmals auf das mit eigens hergestellten Schwarzlicht-Farben produzierte Bild herabstrahlten, herrschte unter den Premierengästen auf der obersten Plattform des 100-Meter-Turmes ehrfürchtiges Schweigen. Die Menschen waren buchstäblich sprachlos und brachten erst nach etwa einer Minute ihre Begeisterung zum Ausdruck. So etwas hatte man noch nie gesehen!
Geschaffen wurde das Werk in 360 Stunden von dem aus Polen stammenden und in Deutschland lebenden Künstler Gregor Wosik und der ebenfalls aus Polen stammenden Bildhauerin Anna Mrzyglod. Die künstlerische Betreuung lag in den Händen des Kärntner Künstlers David Holzinger. Es musste enorm viel experimentiert werden, unter anderem mit seltenen Erden, bis die perfekte Farbmischung zustande kam, die das überdimensionale Bild nachts leuchten lässt.
Die Köpfe der Politiker aus den USA, der Volksrepublik China und Indiens scheinen in einem Meer zu schwimmen, in welchem unübersehbare Mengen an Plastikmüll treiben.
Man sieht schmelzende Gletscher, einen Eisbären auf einer kleinen Eisscholle, eine in einem Reifen gefangene Schildkröte sowie die weltweit bekannteste Umweltaktivistin, die Schwedin Greta Thunberg, auf einem Floß treiben. Der Plastikmüll bewegt sich in Richtung einer bestimmten Stelle, womit daran erinnert wird, dass im Pazifik bereits eine „Plastikinsel“ schwimmt, deren Ausmaß die Größe der Bundesrepublik Deutschland übertrifft.
Weltweit werden nach Schätzungen der Vereinten Nationen jährlich bis zu 400 Millionen Tonnen Plastik produziert, viele Tonnen davon gelangen in die Meere.
Mehr als 140 Millionen Tonnen Plastikmüll treiben inzwischen in fünf riesigen Strudeln durch die Ozeane. Ein Großteil der Plastikflut in den Meeren stammt aus Flüssen, mit Abstand am meisten hat der Jangtse – der längste Fluss Chinas – in die Meere gespült. Auf dem zweiten Platz rangiert Indiens größter Strom, der Ganges. Der Großteil der Plastikflut, welche in die Ozeane gelangt, stammt aus Asien, vor allem aus China. Flüsse in Afrika tragen hingegen nur acht Prozent zur Verschmutzung der Weltmeere mit Kunststoff bei, europäische etwa 0,3 Prozent.
Der zweite große Faktor der Umweltverschmutzung sowie vor allem aber der drohenden Klimakatastrophe ist der Kohlenstoff (CVO2), von dem jährlich mehr als 35 Milliarden Tonnen freigesetzt werden.
Dies ist eine massive Erhöhung der Gesamtmasse an Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre von 3000 Gigatonnen um jährlich etwa ein Prozent und führt unweigerlich zu einem Anstieg der Temperaturen, deren Auswirkungen verheerend sind. Die Meere werden ansteigen und viele Millionen von Menschen in den Küstengebieten bedrohen. Mehr als die Hälfte der weltweiten Emissionen verursachen die Volksrepublik China, USA, Indien und Russland.
Der Bürgermeister der Pyramidenkogel-Gemeinde Keutschach am See, Karl Dovjak, will mit diesem aufsehenerregenden Projekt ein unübersehbares Zeichen setzen.
Dovjak: „Das 1.350 Quadratmeter große 3D-Bild am Pyramidenkogel zeigt die Aktualität und Dramatik des Klimawandels und der Meeresverschmutzung zugleich. Jeder einzelne von uns ist aufgerufen, etwas zu tun. Aber auch alle Gemeinden, Länder und Nationen.“
In diesem Zusammenhang erinnerte Dovjak daran, dass die Gemeinde Keutschach am See kürzlich ein idyllisches Naturjuwel von rund 40.000 Quadratmetern erworben hat, welches Lebensraum für viele teils gefährdete Tier- und Pflanzenarten ist. Im Frühjahr nächsten Jahres soll auf dem Dach des Strandbad-Gebäudes am Rauschelesee eine Photovoltaikanlage errichtet und schon demnächst in der Gemeinde rund 100 Bäume gepflanzt werden. Dovjak: „Das sind zwar nur kleine Schritte, aber wenn wir nicht alle etwas tun, kann und wird sich nichts an der derzeit alarmierenden Situation ändern!“
Die Kärntner Umwelt-Landesrätin Sara Schaar rief die politischen Entscheidungsträger zu einem Umdenken auf:
„Es muss im Hinblick auf die künftigen Generationen einen Paradigmenwechsel geben!“ Das Land Kärnten sei laut Schaar in vielen Bereichen Vorreiter und Vorbild. So verfüge man bereits über 55 Prozent an erneuerbarer Energie. „Unser Ziel ist es, das Öl aus Kärnten raus zu bringen!““Den Keutschacher Bürgermeister Dovjak beglückwünschte die Politikerin zu seinem weltweit einzigartigen Projekt im Kampf für eine saubere Umwelt.
Das gigantische Meisterwerk wird bis zum 21. November zu sehen sein. Um den Besuchern die Möglichkeit zu bieten, das leuchtende 3D-Bild auch am Abend zu bestaunen, ist der Aussichtsturm Pyramidenkogel im Oktober jeden Freitag, Samstag und Sonntag bis 20 Uhr geöffnet.
Fotos: Robert Graf
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